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Berichtserie - Teil 6
 

2000-2001 – Tiroler Liga, Spieltag 29

"Es war sehr schön, es hat uns sehr gefreut"

 

   
 

Nachdem wir die Vorjahresrolle des unbekannten Aufsteigers abgelegt haben startet der SV Goidinger Zams mit seinem Trainer Walter Haid ambitioniert und mit einigen neuen Gesichtern (Graber, Haueis, Koch, Zangerl) in die zweite Tiroler Liga Saison. Eine noch nie dagewesene Trainingsbeteiligung von mindestens 20 Spielern pro Training lässt auf eine weitere erfolgreiche Spielzeit hoffen.

 

Nach mäßigem Auftakt entwickelt sich die Herbstmeisterschaft zu einem Wechselbad der Gefühle. Nach dem überraschenden berufsbedingten Karriereende von Galionsfigur Walter Siegele und dem Rücktritt von Urgestein Martin „Mats“ Nagele ist unsere Mannschaft sichtlich verunsichert. Speziell die eigentliche Defensivstärke des Teams wird plötzlich zu unserem Schwachpunkt. Ebenso wie im Vorjahr hat unsere Mannschaft auch in dieser Saison mit vielen Verletzungen zu kämpfen. Mit dem Comeback von Walter Siegele und der Verstärkung durch Rainer Haag finden wir wieder zur gewohnten Stärke zurück. Nach einem tollen Finish mit vier Siegen in Folge belegt unsere Kampfmannschaft den vermeintlich sicheren achten Tabellenplatz mit deutlichem Abstand zu den Abstiegsrängen und auf Tuchfühlung mit den vorderen Plätzen. Zur Meisterschaftshalbzeit meint Trainer Haid: „Wir können dem Frühjahr beruhigt entgegensehen“. Diese Meinung sollte sich aber leider als eine Fehleinschätzung erweisen.

 

Auf der Weihnachtsfeier im Dezember 2000 herrscht noch eine sehr positive Stimmung. Zusammen mit einigen Weggefährten wird der langjährige Sektionsleiter Stefan Zangerl standesgemäß verabschiedet. Seine Amtsjahre inmitten eines starken Funktionärsteams bleiben dank enormen sportlichen Erfolgen wie auch dem spektakulären Anlagenneubau besonders positiv in Erinnerung.

 

Der Rückfall in der Tabelle ist auch dem neuerlich gnadenlos zuschlagendem Verletzungsteufel geschuldet. Wöchentliche Ausfälle mehrerer Leistungsträger wie Peter Schmid, Hannes Pfenniger, Michael Marth, Gustl File, Martin Radda, Andreas Haueis und Bekir Cosgun zwingen den Trainer regelmäßig eine neue Mannschaft auf das Feld zu schicken. Junge Spieler wie Christian Platter, Markus Prantner, Michael Riedl, Mathias Pesjak und Richard Lenhart müssen in dieser schwierigen und nervenaufreibenden Situation dadurch mehr Verantwortung als gewünscht übernehmen.

 

Aufgrund einer besonders seltenen Konstellation müssen am Ende der Saison vier Mannschaften den bitteren Gang zurück in die Landesliga antreten. Klare Niederlagen gegen Axams und Neustift bringen uns wenige Runden vor Schluss in die rote Zone. Ein Unentschieden gegen den direkten Abstiegskonkurrenten aus Götzens am 28. Spieltag hilft uns da nicht wirklich weiter. Vor dem vorletzten und möglicherweise bereits entscheidenden Spiel liest sich unsere Frühjahrsbilanz mit sechs Unentschieden aus zwölf Partien bedrohlich. Um den vierten und letzten Abstiegsplatz gibt es einen Kampf zwischen Steinach, Götzens, Rum und Zams. Die vermeintlich leichteste Auslosung aller Vereine im Abstiegskampf gegen die abgeschlagenen Fixabsteiger Thiersee und Breitenbach sollte uns eigentlich entgegenkommen. In Thiersee geht das erste von zwei Endspielen über die Bühne.

 

Dementsprechend motiviert reist unser „letztes Aufgebot“ nach Thiersee. Wir beginnen überfallsartig und kommen schnell zur guten Einschussmöglichkeiten. Peter Schmid donnert in der fünften Spielminute einen Freistoß aus 20 Metern unhaltbar ins Netz. Die Haid Truppe ist daraufhin weiter im Vormarsch. In der elften Minute holt Andreas „Rambo“ Nagele wieder einen Freistoß für unsere Farben heraus. Auch diese Gelegenheit nutzt unser Sturmturm Schmid und erhöht auf eine komfortable 2:0 Führung. In der 15. Minute verhilft ein abgefälschter Schuss den Gastgebern zum schnellen Anschlusstreffer. Wenige Augenblicke später erfolgt aus dem zweiten Torschuss der Thierseer – neuerlich abgefälscht – der Ausgleich. Für die restliche Halbzeit sind wir geschockt und bringen keine ordentlichen Angriffe mehr zu Stande. Der Gastgeber kämpft als gehe es bei ihm ums Überleben. Christian „Bines“ Strobl meint in seinem Spielbericht, dass „offensichtlich gleich mehrere Abstiegskandidaten mit der großen Geldtasche am Spielfeldrand standen“. Kurz vor der Pause scheidet Spielmacher Michael Marth verletzt aus – eine arge Schwächung für Zams.

 

Es scheint sich alles gegen uns verschworen zu haben. Schlechte Schiedsrichterentscheidungen führen zu einer immer hektischer werdenden Begegnung. Mit einem Sturmlauf versuchen unsere Kicker die Entscheidung zu unseren Gunsten zu erzwingen. Daniel „Schrotti“ Schrott vergibt aus kurzer Distanz, kurz darauf fischt der Heimtorwart einen Gewaltschuss aus dem Kreuzeck. Das Match endet wie eine Cupschlacht, beide Teams geben das Letzte: Zams mit der Brechstange, Thiersee aus Kontern eminent gefährlich weil wir hinten aufmachen müssen. Mit dem Endstand von 2:2 trudeln der Reihe nach die Ergebnisse von den anderen Schauplätzen ein. Der Abstieg wird für unsere Kicker und Betreuer zur bitteren Realität. Das abschließende Nachtragsspiel gegen Breitenbach verkommt aufgrund des bedeutend schlechteren Torverhältnisses gegenüber Steinach nur noch zur Formsache.

 

Zu viele Matchbälle werden in diesem Frühjahr vergeben. Sicher scheinende Punkte gegen Vils, den SVI und Götzens können nicht eingefahren werden. Lediglich ein voller Erfolg dafür aber sieben Unentschieden führen letzten Endes zum Abstieg als Viertletzter mit 35 Punkten!

„Bekanntlich kommen nach sieben fetten Jahren naturgemäß immer sieben magere Jahre“ lautet der abschließende Kommentar unseres Bines. Damit soll er mehr oder weniger leider auch Recht behalten. An den sportlichen Erfolg unserer „goldenen Generation“ können wir bis auf wenige Ausnahmen viele Jahre lang nicht mehr anknöpfen.

 
   

  

 

     

 
 
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Diese Seite wurde zuletzt geändert am 08.07.15